Diagnostik von ME/CFS
Die Diagnose von ME/CFS ist oft eine Herausforderung, da es keinen spezifischen Labortest oder bildgebenden Verfahren gibt, um die Erkrankung eindeutig zu identifizieren.
Häufig haben Betroffene bereits zahlreiche Arztbesuche hinter sich, die mithilfe der schulmedizinischen Standarddiagnostik keinerlei Auffälligkeiten gezeigt haben.
Leider ist das Krankheitsbild vielen Ärzten nicht oder nicht hinreichend bekannt, da es noch nicht in die Lehrbücher der Universitäten aufgenommen wurde.
Es gibt aber mittlerweile bestimmte Laborwerte, die bei einem Großteil der Betroffenen in bestimmten Stadien der Erkrankung auffällig sind wie z.B. bestimmte Autoantikörper gegen Rezeptoren des vegetativen Nervensystems, Veränderungen von Zytokinmustern und Immunglobulinen.
Auch ein verminderter intrazelullärer ATP-Spiegel, ein verminderter Glutathionspiegel und ein verminderter BHI (zellulärer Funktionstest zur Identifikation mitochondrialer Funktionsstörungen) sind Beispiele für Werte, die diagnostisch auffällig sein können.
Als Diagnosekriterien gelten die sogenannten kanadischen Kriterien, die verschiedene Bereiche umfassen wie das Maß der Erschöpfung, Schlafstörungen, Schmerzen, kognitive Manifestation, immunologische Manifestation etc.
Zudem kann anhand des Bell-Scores die durch die Erkrankung ausgelösten Einschränkungen ermittelt werden.
Die finale Diagnose kann erst erfolgen, wenn andere Erkrankungen, die eine Fatigue auslösen können, ausgeschlossen werden.